Wanda Stolle »Zwiesprache M & P« 2021. Grafit, Schellack und Kreidegrund auf Holz. 202x164x68cm / 222x182x68cm
Wanda Stolle »Zwiesprache« (Detail) 2021. Grafit, Schellack und Kreidegrund auf Holz
»Z02« 2023. Tusche auf Aquarellpapier, 48 x 36 cm.
»Sinus II« 2018, Kreidegrund und Grafit auf Holz, 138 x 155 x 54 cm
»passing« Ausstellungsansicht 2018
»Übung 1« 2020. Grafit, Schellack und Kreidegrund auf Holz. 270 x 40 x 36 cm
»Vorhang II« 2021. Tusche auf Aquarellbütten, 139 x 105 cm
»Granulation« 2015, Pigment auf Papier, 355 x 272 cm
ohne Titel 2021, Tusche auf Aquarellpapier, 32 x 24 cm
»Z01« 2023, Tusche auf Aquarellpapier, 48 x 36 cm
ohne Titel 2021, Tusche auf Aquarellpapier, 32 x 24 cm
»Sinus II« 2018, Kreidegrund und Grafit auf Holz, 138 x 155 x 54 cm
»Granulation« (Detail) 2015, Pigment auf Papier, 355 x 272 cm
»Soft Points« 2021. Tusche auf Aquarellbütten, 139.5 x 105 cm
»Schlemihl« 2018, Grafit, Shellack, Kreidegrund auf Holz, 290 x 202 cm
»Ink« Ausstellungsansicht 2015
ohne Titel 2018, Tusche auf Aquarellbütten, 130.6 x 98 cm
»Swing« 2023. Tusche auf Aquarellpapier, 133 x 97 cm.
ohne Titel 2021, Tusche auf Aquarellpapier, 32 x 24 cm
ohne Titel 2022, Tusche auf Aquarellpapier, 32 x 24 cm
»Vorhang III« 2021. Tusche auf Aquarellbütten, 152 x 106 cm
»passing« Ausstellungsansicht 2018
ohne Titel 2021, Tusche auf Aquarellpapier, 32 x 24 cm
ohne Titel 2021, Tusche auf Aquarellpapier, 32 x 24 cm
»passing« Ausstellungsansicht 2018
ohne Titel 2022, Tusche auf Aquarellpapier, 32 x 24 cm
Wanda StolleInfo
Wanda Stolles Werke sind Hybride aus Zeichnung und Objekt. Die großen Wandobjekte gebärden sich wie überdimensionale Papierbögen, die kleineren Zeichnungen hingegen muten skulptural an. Gemeinsam ist allen Werken die Ausdifferenzierung der Grautöne: von monochromen Flächen über das eingearbeitete Spiel mit Linien und Perspektiven, von weicher, diffuser Wolkigkeit bis zu harten Schnitten. Streng geometrische Formen antworten bei Stolle auf virtuose Schwünge und Kurven, der Kontrast von Schwarz an Weiß belebt die überaus lebendigen Zwischentöne in sensibel abgestimmten Graustufen.
Die Wandobjekte aus großen Flugholzplatten und in kraft- und zeitaufwändiger Arbeit in ihre Biegungen gezwungen, außen weiß gekalkt und innen graphitbeschichtet, sind wie in der Form angehaltene Bewegungen, einem fallenden Tuch gleich, scheinbar zufällig. Die helle Leichtigkeit des äußeren Anscheins und die tiefe Schwärze im Inneren begleiten den Betrachterblick über Bögen, Schwünge, Faltung und Entfaltung. Die Polarität von Schwarz und Weiß erzeugt die Ambivalenz von Vorder- und Rückseite und spielt mit der Doppelsinnigkeit des „leeren Blattes“. Unbeschrieben und doch voller Potenzial neigen sich die Objekte zum Betrachter, sinnlich und provokativ zugleich.
Auf den Zeichnungen erarbeitet Wanda Stolle mit hartem Werkzeug eine erhabene Wirkung. Die Kreise, Quadrate, Winkel, auch beunruhigende Schräglagen, Keile, Trapeze und Symmetrien muten fast plastisch an in der provozierten Materialität der Oberflächen. Es gibt Schraffuren, Einritzungen, Abschabungen und die geöffneten Flächen zeigt sie pur oder erhöht durch Farbschichten aus unikatem Malmittel (Schellack, Tusche u.a.). Die dabei entstehende Haptik des Papiers schafft Bildsegmente, mit denen sie die traditionellen grafischen Grundsätze durchkreuzt.
Die große, wandfüllende Papierarbeit „Granulation“ hingegen erzeugt durch lichtes Rauschen von aufgetuschten kleinförmigen Bewegungen ein luftiges Gewebe, das sich im Licht flimmernd bewegt. Stolle bietet keine konkreten Ansichten oder Bildzusammenhänge, sie schafft neue Artefakte. Unabhängig von Raum und Zeit lösen sie sich nicht auf wie Bilderrätsel und schlagen keine verbindlichen Referenzebenen vor sondern behaupten souverän ihr Dasein als Kunstdinge.
1985 in Berlin geboren 2006-2013 Studium der Bildenden Kunst bei Frank Badur und Pia Fries, Universität der Künste (UdK) Berlin 2013 Master of Education 2013 Meisterschülerabschluss bei Prof. Pia Fries Wanda Stolle lebt und arbeitet in Berlin.