CARSTEN GOERING & YA-WEN FU

Carsten Goering CARSTEN GOERING & YA-WEN FU

Leipzig 25.02.–10.03.2021

Austellungsansicht, Carsten Goering & Ya-Wen Fu, REITER Leipzig
Austellungsansicht, Carsten Goering & Ya-Wen Fu, REITER Leipzig
Austellungsansicht, Carsten Goering & Ya-Wen Fu, REITER Leipzig
Austellungsansicht, Carsten Goering & Ya-Wen Fu, REITER Leipzig
Austellungsansicht, Carsten Goering & Ya-Wen Fu, REITER Leipzig
Austellungsansicht, Carsten Goering & Ya-Wen Fu, REITER Leipzig
Austellungsansicht, Carsten Goering & Ya-Wen Fu, REITER Leipzig
Austellungsansicht, Carsten Goering & Ya-Wen Fu, REITER Leipzig
Austellungsansicht, Carsten Goering & Ya-Wen Fu, REITER Leipzig
Austellungsansicht, Carsten Goering & Ya-Wen Fu, REITER Leipzig
Die raumspezifische Installation von Carsten Goering und Ya-Wen Fu in Leipzig führt die Idee, der in Seoul entstandenen Installation „Fine Line“ aus dem Jahr 2019, fort. Ähnlich wie Carsten Goerings Bilder entziehen sich die geordneten und ungeordneten Bänder einer ganzheitlichen Erfassung. Je nach Raum und Bedingungen werden die vor Ort entstehenden Installationen entworfen und umgesetzt. Die Herangehensweise folgt diesem Prinzip: Die Bänder durchkreuzen sich, laufen parallel, über- und untereinander, verfangen und entwirren sich, (er)schaffen und (er)zeugen dabei ein zu betretendes Bild. Wie bei seinen Bildern, ist der Standpunkt der Betrachtung entscheidend. Unterschiedliche Betrachtungspunkte oder -orte entwerfen unterschiedliche „Bilder“, auch wenn das „Bild“, das immer gleiche bleibt. Zentraler Aspekt ist dabei die Idee, der Gedanke an „Wahrheit“, „Kommunikation“ und „Bewegung“. Die erschaffenen Werke verharren nicht in einer Position, sondern sind stets in Bewegung. Das Werk ist in einem kontinuierlichen Prozess, ohne Stillstand.

Die Analogie zur digitalen (Bilder)Welt und die damit einhergehende Informationsflut wird deutlich: Die Bänder als Verbindungen oder 'Strings' zu begreifen, ist eine mögliche Lesart. Bedeutsam ist die Offenheit der Deutungsmöglichkeiten. Formen, Farben und Raumerfahrungen hängen von der Betrachtungsperspektive ab. Die Arbeit regt zum Denken an. Das Erfahren und (Be)Denken wird dann in die Hände des Besuchers, der Besucherin gelegt. Die Wirklichkeit, oder das, was wir als solche begreifen, verhält sich relativ zum Beobachtungswinkel und bleibt dabei abstrakt wie Carsten Goerings Gemälde. Was die Betrachter aus der Installation machen, wird zur Installation. Diese Erfahrung ist frei von jeglicher Objektivität.

Einzig der 'Mirror-Ball' ist bewusst als schwarze Spiegelkugel gewählt. Er schwebt über den Bändern, kann als Symbolträger für die weltweite Pandemie und der damit verbundenen kulturellen, aber auch physischen und analogen Leere verstanden werden. Die schwarze Erde als Pandemie-Metapher spielt auf geschlossene Clubs, auf ausbleibende Eröffnungen und sonstige kulturelle Events an. Der nunmehr einsame sich drehende Black-Mirror-Ball als Black Earth - ein kleines Licht im Universum, das sich konstant weiterdreht.